Wendelin Haverkamp

Wendelin
Haverkamp

Biographisches

Ende der 40er

kommt Wendelin Haverkamp in Bonn als Mischling zur Welt: Vater Westfale, Mutter Rheinländerin.

Ende der 60er

Abitur in Düsseldorf, Studienbeginn in Aachen. Frühe Begegnung mit Marx und Hegel, erste Nikotinvergiftung.

Anfang der 70er

Als Bassmann die erste Rockband. Schlagzeug: Der frühe Jürgen von der Lippe, Gesang: Leonhard van den Topf d.B.. Ein Hörspielpreis ermöglicht Erweckungsreisen nach Zürich und Rom – erste Alkoholvergiftung in der päpstlichen Altstadt. Zweifel an Hegel und Marx werden wach.

Ende der 70er

Deutlich dilettierende Rockmusik mit stark davon divergierender Referendarzeit führt unter rasantem Dissertieren zur Existenz eines zunehmend indisponierten Gelegenheitslehrers und damit zum endgültigen Bruch mit Marx und Hegel. Logisch.

Seit Anfang der 80er

kabarettistische Liveprogramme und Tourneen. Die Geschichten um „Anton Hinlegen“ entstehen ebenso wie viele andere Arbeiten für Fernsehen und Funk (z.B. „So Isses“, „Hüsch & Haverkamp“).

Die 90er

Hauptgewicht nun auf Live-Tourneen. Dazu viele Arbeiten für Funk und Fernsehen, zahlreiche Buch- und CD-Veröffentlichungen, Adolf-Grimme-Preis 1994. Die Figur des „Westzipflers“ entsteht, Wahlspruch: „Dat mach ich!“. Gründung der vierteljährlichen Kleinkunstreihe „!Au Banan“. Aus einer Persiflage auf den Jahrtausendwechsel wird ein Theaterstück und die erste Regiearbeit. 12 Schauspieler bringen am 15.12.99 die Uraufführung auf die Bühne des Grenzland-Theaters Aachen: „Kaiser 2000 oder Der Kampf der Pippiniden“, fünfzig ausverkaufte Vorstellungen folgen.

Das erste Jahrzehnt vom dritten Jahrtausend

„!Au Banan“ wird seit 2001 in der WDR-Sendung „Unterhaltung am Wochenende“ gesendet. Regelmäßiger satirischer Monatsrückblick in der „Aachener Zeitung“. 2008 Start von „Pech & Schwefel“, dem weltweit ersten Stockpuppenkabarett. Das Projekt „Spielplatz 5vor12 – Kabarett trifft Jazzquartett“ feiert 2009 sein 10jähriges Jubiläum im Kommödchen Düsseldorf. Ebenfalls 2009 startet in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen das neue Format „Privatissimo“: Eine wissenschaftskritische Begegnung von Kunst, Satire und Gesprächsgästen aus der Hochschule. Ansonsten mit seinen literarischen Kabarett-Programmen weiter auf Tournee in Deutschland und der Schweiz, seit 2007 mit dem Programm „Denken ist Glücksache“, ab 2010 mit dem neuen Programm: „Alles muß man zweimal sagen“.

Das zweite Jahrzehnt vom dritten Jahrtausend

2011 erscheint der dritte Band Anton-Hinlegen-Geschichten mit dem Titel „Wenn der Edukator erzählt – Teil III“.

Am 15. Oktober 2016 wird das 25jährige Jubiläum mit vielen Gästen und Freunden im Aachener Stadttheater gefeiert, es ist zugleich die Dernière der traditions- und erfolgreichen Veranstaltungsreihe „!Au Banan – Wendelin Haverkamp lädt Freunde ein“.

Das Projekt „Privatissimo“, eine wissenschafts- und fortschrittskritische Begegnung von Satire, Musik und Gesprächsgästen aus dem Hochschulbereich, die Haverkamp bei der RWTH Aachen durchführt, endet nach 9 Jahren, da Elite-Hochschulen fast alles können – außer Selbstkritik. 

Im Düsseldorfer „Theater an der Luegallee“, dem wunderschönen kleinen Haus von Ingrid Wanske und Joachim Meurer in Oberkassel, geht die beliebte Reihe kabarettistischer Soli von Wendelin Haverkamp weiter; jede Ausgabe ein speziell zusammengestelltes Unikat, das nur einmal so aufgeführt wird. Auch gibt es weiterhin regelmäßig den „satirischen Monatsrückblick aus dem Westzipfel“ in der Aachener Zeitung (seit 1997), und jeden Herbst ist Premiere des Stockpuppenkabaretts „Pech&Schwefel“ im Oecher Schängche, bei dem Haverkamp als Autor, Regisseur und Sprecher aktiv ist. 2019/2020 geht das mittlerweile 12. Programm über die bodenlosen Puppenbretter. 

Um an ihren Freund Hanns Dieter Hüsch zu erinnern, stellen Erwin Grosche und Wendelin Haverkamp zu dessen 10. Todestag ein gemeinsames Programm zusammen: „Und ich mach dummes Zeug“. Das ist nicht nur eine Liedzeile von Hüsch, sondern auch Motto der zweistimmigen Hommage. Das Programm trifft auf so positive Resonanz, daß, anders als geplant, Grosche und Haverkamp es im Repertoire behalten und in unregelmäßigen Abständen spielen. 

In lockerer Abfolge treffen sich Wendelin Haverkamp und Bluesmusiker Dieter Kaspari und spielen gemeinsam Programme aus Satire, Blues und Poesie. 2017 erfinden sie dabei zufällig den „Internationalen Aachener Freundschaftspreis mit ganzen Nüssen“ – eine Auszeichnung für Menschen, die zwar kulturell für viele wichtig sind, aber nie im Leben einen staatlichen Orden erhalten würden, weil ihnen die dafür nötigen Qualitäten glücklicherweise fehlen. die ersten Preisträger waren Runi Förster (2017), Betreiberin einer legendären Jazzkneipe, die Buchhändler Barbara und Walter Vennen (2018), der Fotograf Andreas Herrmann (2019) und Rock-Impresario Herbert Senden (2020). 

Hinzu kommen viele Einzeltermine und Programme.